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Projekt Hipster

Der Hipster als Pop-Produkt des 21. Jahrhunderts

Was sind Hipster und woher kommen sie? Was macht sie zu Pop?
Zur Verortung eines Kultur- und Modephänomens unserer Zeit.

von Teresa Krull, Anh Thu Nguyen und Jan Piontek

Nerdbrille, Schnurrbart und Polaroidkamera

Den Hipster anhand von Äußerlichkeiten zu beschreiben ist einfach. Es sind meist Männer, sie sind „verweiblicht“ (J. Baumgardner), tragen „Tennissocken, weiße T-Shirts, engsitzende Hosen und Schnurrbärte“ und schmücken sich mit Polaroidkameras, Szenemagazinen, Piercings und Tattoos. Kurz: „Man erkennt sie, wenn man sie   sieht“ (D. Tortorici). Woher aber stammen diese Kennzeichen, und was symbolisieren sie? Warum und wie erleben sie gegenwärtig im Hipstertum ein Revival? Und insbesondere: Wie tragen sie dazu bei, dass der moderne Hipster mit gutem Recht als das Pop-Produkt des 21. Jahrhunderts bezeichnet werden kann?

„Ich bin, was ich habe, und was ich konsumiere.“

Das frei nach E. Fromm operierende Konsumverhalten des Hipsters ist v.a. durch seine ausgeprägte Medienkompetenz gesteuert. Diese ermöglicht es dem jeweiligen Vertreter, auf Streifzügen durch das WWW Charakteristika bereits existenter Stile und Diskurse ausfindig zu machen und deren Elemente zu einem neuen Bild zusammenzusetzen. Mark Greif, eine der prominentesten Größen auf dem Fachgebiet der Jugendkulturen, definiert den Begriff wie folgt: „Das Hipstertum ist ein Mechanismus der Distinktion. [Es ist] eine Kraft, die eine universale Konsumkultur des ‚Rebellen’ hervorbringt“. Der moderne Hipster sucht, konsumiert und recycelt. Welche Diskurse bevorzugt er? Und wie gelingt es ihm, diese identitätsstiftend zu vereinnahmen und weiterzutragen?

Der Hipster als Pop-Produkt

Durch Konsum werden die in der Installation vorgestellten Diskurse zu Identitätsmerkmalen und somit zu Pop. Identifikation über Konsum schafft wiederum einen Markt, der durch Produkte und Werbung bedient wird. Dies zeigen insbesondere Werbeanzeigen von Marken wie American Apparel, die den Hipster über Bildästhetik und Text sowohl als Zielgruppe anzusprechen suchen, als auch im Umkehrschluss selbst identitätsstiftend wirken. Dieselbe Dualität zwischen Identitätsausdruck und Identitätsstiftung prägt auch Blogbeiträge, Songtexte oder
Shirt-Aufdrucke.

 

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